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Richtig gut Trockenrudern

Ergotipps von Eric Murray

Dem neuseeländischen Weltmeister und Olympiasieger auf den Rollsitz geschaut

Wettkampf auf dem Ruderergometer: Ein Ritt auf dem Dinosaurier

Die Stahldinosaurier ruhen still auf dem Hallenparkett. Noch wenige Sekunden, dann erwachen die drei Meter langen Kraftmaschinen zu fauchenden Motoren. „Row!“ Die Sporthalle mutiert zum Jurassic Park, zum Mesozoikum, zur glutheißen Ergometerhölle. Die Windräder der Ruderergometer vibrieren, atmen hastig, pressen immer schneller ihre Luft durch das kalte Metallgehäuse. Jeder Ruderschlag ein brennender Peitschenhieb. Flammen züngeln durch Arme und Beine, Muskelfasern brennen lichterloh. Die Luft ist heiß, knistert, füttert die Lungen in beißenden Stößen. Ein martialisches Spektakel, begleitet von ohrenbetäubenden Techno-Sounds, schrillen Lichteffekten und zuckenden Scheinwerferkegeln. Ergometerwettkampf ist ein explosives Adrenalingemisch, das die Zugseile vibrieren und die Rollschienen glühen lässt.

 

Dann das ersehnte Ende: Kettenglieder entladen ihre Spannung, Metall schlägt auf Metall. Das Fauchen der Dinos verfliegt. Athletenkörper sinken im Ziel zusammen, Sieger bäumen sich im Jubelschrei wieder auf.

 

Ergometerwettkampf ist Nervenkitzel, Schinderei, Grenzerfahrung, Selbstmarter. Am Ende stehen nüchterne Zahlen: Leistung, gemessen in Watt, Geschwindigkeit, Zeit, Strecke. Das Resultat ist ein Blick ins eigene Ich, auf Kraft und Stärke.

 

Ergometerwettkampf - nichts für schwache Nerven.

 

sl


Start frei

Foto: 2000meter.de
Foto: 2000meter.de


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